Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte

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Ratschlag betreffend den Abt von St. Johann

Oktober 1528
Huldreich Zwinglis sämtliche Werke, vol. 6.2 (Zürich: Berichthaus, 1968) (Corpus Reformatorum 93.2)


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[Ratschlag betreffend den Abt von St. Johann]
Es hatt der abbt von Sant Johanns im Turtal gelegen by einem
burger by üns 500 gl. ufgenomen und dieselben ze Tegerschen
in der grafschafft uff die gueter gsetzt, so das gotzhus daselbst hatt,
und aber mit denselben 500 gl. einen hof, des Feisstlis genannt,
erkoufft, glych zuo der zyt, als er unlang lantrümig worden ist. Nun
werdend die biderben lüt in der grafschaft Doggenburg bericht, wie

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der genannt lantrümig abt denselbigen hoff, der in der herrschafft
Vadutz gelegen, ze verkouffen und das gelt imm selbs ynzemen
[sic!] und ynhendig ze machen willens sye. Das sy und üns von
irotwegen hoch befrömdet. Dann so dem gotzhus die gueter hie diset
darumb verpfenndt, worumb solt er das hoptgelt ennet Rynes
ynnemen?
Hierumb ist ünser ernstlich vermanung, gedachtem lantrümigem
abbt sölches gheins wegs ze gestatten oder nachlassen. Wo aber darüber
etwas gehandlet und wir von den biderben lüten der grafschafft
Doggenburg umb hilff oder rat angeruefft gegen denen, so inen
sölichs gestatten, wurdind wir nach gebür der sach niemannem recht
ze halten oder dem synen zuozekomen abschlahen mögen. Habend
wir guoter meinung nit wellen verhalten, üch darnach wüssen ze
mässigen oder handlen.