Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte

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Erwägung über die zumutbare Rangordnung im Titel des Burgrechts mit Straßburg

9. oder 10. Juli 1529
Huldreich Zwinglis sämtliche Werke, vol. 6.2 (Zürich: Berichthaus, 1968) (Corpus Reformatorum 93.2)


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[E.I.3.1., Nr.48, S.1] Ansehen für das vermuoten des titels
Sittenmal ze vordristen ston im titel ouch die vordreste am sitzen
und handlen antrifft, die darus volgen wurd, ist ünser herren verhoffen
nit, das man die werde von hand geben, uss den ursachen:
Die erst
So doch der allmechtig gott ünser kilchen, statt und land darzuo
berueft, das sy vor allen stetten die wyslosen und vorchtsamen in iren
trost und schirm genomen und mit gottes hilff die sach noch ufrecht
gefuert, ouch wir allermeyst kosten, muey und arbeyt darob erlitten,
ist üns und den ünseren nit anzemuoten, das wir yeman sich lassind
fürschiessen.

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Es habend ouch allweg in anfang der Christenheyt die kilchen ir
ort und sitz behalten nach dem anfencklichen zuotretten.
Die ander
Ob wir glych zytlicher hab halb lichtlich stetten nachgond, sind
wir doch von gott mit vil eeren von yewelten har begabt, das sich
ünsers vortrittes nieman schemen darff. Und was ioch zytliche hab
vermag, so ist doch allweg die hut darstrecken vil türer weder das
guot.
3.
Ist der vortritt gantzer Eydgnoschafft nachteilig; dann zuo künftiger
zyt, als, ob got wil, vil me von Eydgnossen und andren stetten
harzuotretten, wirt allweg zuozüglicher und fürstendiger eynr Eydgnoschafft,
wir habind den vorgang, und so wir inn da behaltend
wir inn allenthalb.
4.
Hoffend wir es nit ze erheben weder vor ünseren räten noch
gantzem volck, so man den vorsitz hingebe.

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Desshalb so üns yeman hochmuots oder unchristenlichen sinnes schelten,
sol derselb gedencken, das es hochmuetig moechte verdacht werden,
so wir nit in allweg ze vordrest gewesen und ietz wöltind harfür
tretten. So aber das nit, so wirt ouch mencklichem christenlich anston,
das man üns nit abgang anmuote, so doch gott den wagen durch
üns als anfenger wol angefuert hatt.
Ob aber ander stett hierinn wychen, mög man wol lyden etc.
[E.I.3.1, Nr.48, S.2] Es sind noch ander weg, darinn man sich miteinander
wol verglychen mag etc.
Als die zwen benck. Da möchte wol ertrachtet werden, das man
einmal ums ander vorsässe und Zürich under den obren stetten
und Argentoratum under den nidren etc. Sed forsan tacenda sunt
ista, nisi ad amicos velis, paucis hęc insinuare.
[E.I.3.1, Nr.48, S.4] Herren stattschryber Bijel.