Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte

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Konzept zu einem Ratschlag der geheimen Räte für den Tag zu Zürich vom 10. bis 13. April 1531 betreffend den Müsserkrieg

3.-5. April 1531
Huldreich Zwinglis sämtliche Werke, vol. 6.4 (Zürich: Theologischer Verlag, 1990) (Corpus Reformatorum 93.4)


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[Konzept zu einem Ratschlag der geheimen Räte
für den Tag zu Zürich vom 10. bis 13. April 1531
betreffend den Müsserkrieg]
[fol. 3272r] Trachtungen des künftigen tags, das man dise meinung
den heimlichen oder heimlicheren heimlichen nach gelegenheyt
fürtrage vor dem tag, damit sy dess gerüster kömind etc.
Das die machlüt ze Schwytz (als sy die fasnacht her alweg

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forchtend, man wurd sy übervallen von der schnöden worten und wercken
wegen) die gemeind mit den worten getröst habend: <<Sind
unerschrocken; Merck Sittich wirt die von Zürich wol daheim
behalten!>>, und glych nach demselben hatt Merck gemustret

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und der von Müss darnach die pündt übervallen; ‎‏‏‎
‎‏‏‎ .
Es habend ouch die selben imm rat zuo trostung geredt: sy söllind
unbekümmret sin der vereinung halb, die sy hinus ggeben
muessen; welcher stund man welle, mög man mit dem küng (hand

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also Ferdinandum genennet) die widrumb haben. Alles vor den
dingen; ‎‏‏‎ .
Und derglychen sind unzalbare kundschaften, darus man zuo
eym ring ze erwegen hatt, das die Fünf Ort dess handels nit allein
mitwussend, sunder ouch teilhafft sind. Hic possunt omnia necessaria
inseri.

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Zum andren, so Märck Sittich offentlich in den stetten hatt
umgeschalgen dem von Müss umb knecht und so offentlich in den
herrschaften und landen, Österrych undertänig oder pflichtig,
knecht ufgenomen und hingezogen, ouch edel und unedel, die vom
hus Österrych belehnot und pflichtig, mit imm, in einen feldzügischen
huffen durch und ins lambardisch pirg, durch klusen und
plätz, Österrych ynhendig und gewertig; er, Märck, ouch selbs
sampt synem sun Wolff Dietrichen geschworne amptlüt des huss
Österrych in den vogtyen Bregantz und Pludentz one werchen

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oder wenden aller regimenten stracks fürsich gefaren und zogen,
so ist ye guot ze mercken, das sölche schwären angriff, grusamer todschlag
und überval den pündten beschehen, nit one lutren trachtung
und überschlag beschehen.
[fol. 3272v] Dann wo einigerley gotzvorcht, liebe des rechten und
flyss nit allein mit gemeiner Eydgnoschafft, sunder gemeines

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fridens überal in allen regimenten und den herren selbs wäre, so
wäre so verr, das sy sölches zuogäbind oder nachliessind, das sy
ouch selbs behulffen wärind, sölche mortliche todschleger und verbrecher
iuris gentium, aller völcher recht, us der erden by der wurtzen
uszerüten.
Zum dritten. So wir durch unser Eydgnossen und mitburger zuo
Basel und anderschwo har bericht, das sich die keiserischen regiment

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allenthalb mit usziehen oder rüsten der zuosätzen und provandt
ufrüstend, so ist ye guot ze sehen, für das ein, das diss alles ein
gelegt spil und lang trachtete bäptische buobery und ufsatz ist, für
das ander, das üns darzuo nit ze sitzen oder schlaffen ist.
1. Des ufsatzes halb weisst man wol, wie dem keizer ze Ougsburg
von den gelerten geraten, das er ghein embörung wider die stett

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imm christlichen burgrechten lasse beschehen, oder aber die stett
imm rych werdind den merenteil zuo üns vallen und demnach die
landschafften; und darumb ist gwüsslich durch die bäpstischen und
keiserischen in dem winckel der schimpf angeschlagen uss den ursachen:
1. So das Vältellin schnell yngenomen, werde das einen
grosse schräcken bringen. 2. So werde alles vermögen an ein ort, da
kostlich ist ze ligen, verwendt, da ouch schwärr ist ze kriegen.
Zücht man mit wenig, so ist sorg, die Hispanier überlistend die

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ünseren; zücht man mit grossem züg, so ist es zuo diser zyt unlydenlich
von der überschwencklichen türung wegen und mag der gross
züg in der enge nit nutz schaffen noch ze fächten komen.
2. Des stillsitzens halb ist der angriff darumb beschehen, das ünser
varlässigheyt den keiserischen so erkannt ist, das sy vermeinendt
gwüss ze sin, wo wir angriffen, [fol. 3273r] da werdind wir genötet
und unlustig hinziehen und sust alle sachen an allen orten onangrifen
still lassen ston. Dadurch alles bapstuom in allem tütschem
land gefristet; denn so ghein embörung im Tütschland werden
mag, one so wir uf sind, so sind sy versichret, so wir ye zuo embörung
verursachet sind, wir werdind alles trangs stillston und allein
imm Welschland werchen und dess gnuog haben. Darus volgen
wirt, das die bischoff und äbt für und für sölche stuck anrichten

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und sy damit allweg ufrecht blyben werdendt. Und diewyl die
ufrecht und us irem überschwencklichen guot üns also ewiklich
unruewigen, und die armen lüt in aller tütscher nation sich wider sy
nit setzen, so weisst man wol, wie lang ünser vermögen wären und
ob nit ünser fordren alle sachen mit zytlicher fürdrung und behendigheyt
erobret.
Desshalb nun ünser duncken dahin reicht, das man sich wol
verrüste und erwege uff künftigen tag, damit man von stund an
gwalt habe, dapfere ratschleg ze tuon, die zuo ustrag der sach dienstlich
und nit uff zertrieffende verzüg. Hierinn versehend wir üns, ünser
herren werdind ouch bewilligen.
Was aber für ratschleg anzenemen und ze tuon, wirt man davon einander
guetlich verston, doch alles uff heimbringen und one verziehen
also das man ietzmal gwallt bringe umb einen stattlichen

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angriff ze tuon; aber wie man den tuon welle, mit allerley stucken,
enden und ratschlegen, underrede.
Velociter omnia sunt scripta et non relecta. Satis tamen vides,
quid velim. Tu omnia moderare, ut tamen hoc exemplum mihi reddatur.
Nunc in balneum eo.
L. v. M.†
Anhang
Beilage I
In Z XI 393 wird im Standortvermerk des Briefes von Hans Wirz an
Zwingli vom 3. April 1531 gesagt: <<Auf der freien Seite des Doppelblattes
sind allerlei Nachrichten politischer Art im Handel mit den 5 Orten
verzeichnet>>. Diese Notizen werden aber nicht mitgeteilt; sie liegen z. T.
vor in ASchweizer Ref III, Nr. 320; dort fehlen aber die auf Seite 4 des
Doppelblattes stehenden Zeilen. Da sie z. T. Unterlage für Zwinglis
Gutachten sind, neben dem Briefe von Hans Wirz, geben wir sie hier
vollständig wieder.
Staatsarchiv Zürich, Akten Müsserkrieg, A 160.1, Nr. 35 enthält auf
den Seiten 1 und 2 den Brief von Hans Wirz (Adresse auf S. 4). Auf
Seite 3 und 4 folgen die Notizen:
[S. 3] Wyter hand min herren kundtschafft von lüten, die deß wissenn unnd es gesechen
habent.
Item eyn fürnemmer der rädten von Zug hat eym zürichischen amptmann, der sin
fründ, geseyt, das die Vier Ordt sinen heren von Zug geschriben haben, sich der
zuoreden ettwas zemassen unnd eyn kleyn zetrugken, dann sy wellint denen von Zürich
wol eyn last uff den hals leggen, das sy fro sygint, das sy iren vergessint.
Item als eyn Zuricher unnd Zuger inn Zuger byet zusammen gestossen unnd der
Zuger hynder dem Zuricher angefangen zesingen, der Zuingli hette eyn styer gehygt,
deßhalb der Zuricher disen lesterer zu rechtfertigen understanden unnd geredt, wir
werdent derglychen schmähungen die länge nit erlyden können, hat vogt Bachmann,
der on gefärd dar zuo kommen, den Zuricher abgenommen unnd doch unnder annderem
geredt, ir Zuricher sind als kriegisch, der von Müß wirt uch zuo kriegen gnuog geben,

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unnd als der Züricher disen vogt gefragt, was aber sy darzuo thuon woltind, rette er, wir
wellent stillsitzen unnd luogen, wer unns thun welle.
Min herren hand ouch gewisse kundtschafft von lutten, so deß guot wissen unnd es
gesechen hand, das zu Stuttgarten vil peygerischer rüttern angenommen sind unnd
man noch fürer annympt fuoßknecht unnd rütter, sovil deren koment.
Graf Jorg von Lupfen hat sonntags palmarum nächst verschynen eym zu Schaffhusen
anzoygt, das er zu Baden uff dem tag von den Eydtgnossen eyn anndtwurt nach
allem sinem willen erlangt hab.
Wyter hand min herren kundtschafft, das der hertzog von Meyland zuosampt den
Venedigeren mit dem von Müß verstäntniß haben unnd uff siner syten sin sollent.
Furer so hand mine herren von eym turen redlichen mann, der bym keyser bedienstet
unnd dem zuo vertrüwen ist, warnunng, wellent sy ettwas thuon, das sis bald thuegind,
dass es syge grosse zyt unnd wunderbarlich pratick unnd anschleg wider die cristenlichen
stett, dermaß das sy wol bedörffind umb sich ze sechen.
Deßglychen hand min herren gewisse kundtschafft, das Egk von Ryschach sich diser
tagen inn eynem purenkleyd gan Baden zum lanndtvogt vor schleyckt unnd da eynen
schryber von Zug zuo inen genommen unnd in ettwas uffschryben lassen, demnach
syge der lanndtvogt zuo gemeltem Egken geritten unnd über nacht zu Lügkeren by im
gelegen.
[S. 4] Item als die botten von ländern yetz deß vogts halb daussen im Ryntal gewesen,
sind deß vogts Sebastian Kretzen unnd deß botten von Underwalden knecht zuo
ettlichen gan Rynegk kommen unnd eym eyn monat sold gebotten, wellicher inen eyn
brief hynüber gan Brägentz fueren welle.
Item als Märksittich unnd die Osterrychischen bißhar eyn wacht äneth dem Ryn
gehept, ist derselben wacht durch ir oberkeyt dise kry unnd bescheyd geben, wenn
zwen ab unnserem erdtrich mitteynander alleynig inn eym schifflin kommind gefaren,
so solle man sy unersuocht hynüber faren lassen unnd sy inn der waacht nit rechtfertigen.

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[S. 1] Betrachtungen unnd bewegungen, deren die herrenn verordneten meynend
die heymlichen rät inn den stetten deß cristennlichen burgkrechtens vor nächstkünfftigem
tag zuo berichtenn sin, damit dieselbenn dem hanndel dest geflissener nachtrachtenn
unnd man mit dest richtigeren unnd ußträglichern radtschlegen verfaßt zuo tagenn
kommen mög.
Betrachtungen durch die herren verordneten diser geschwynden loüffen halb beschechen,
was uff disem tag fürzebringen unnd daruff zum furnemmisten zetringen
syge.
Das unns aber inn disenn geschwyndenn praticken unnd anschlegen, damit unnser
widerwärttigen nun vil zyt, wie man deß gnugsame kundtschafft hat umbganngen, wol
umb unns zuo sechenn syge, damit wir nit durch schlaffende unsorg, wie es dann schon
uff der ban ist, verforteylt, umbhalbet unnd verderpt werdint, sunder unnsern wider-wärttigen
ire arglistige anschleg by guotter zyt brächhenn, unnsers vatterlands heyl
schaffenn unnd vorman sin, ouch den biderwen Pündteren damit lufft machenn mögent,
sollent unns dise nachvolgenden ursachen billich bewegenn.
Fürs erst, als die lännder dise vaßnacht här für unnd für inn sorgenn gestannden,
man wurde sy von der schanndtlichen schmächungen unnd zuoreden wegenn überfallen,
das da die machlüt unnd wätterfuerer die gemeynden allweg mit derglychenn worttenn
getröst habent: sind unerschrockenn, Märgksittich wirt die von Zürich wol daheym
behaltenn etc., unnd glych uff dasselb hat der selb Märgksittich gemustert unnd
der von Müss die Pündt überfallenn.
[S. 2] Dieselbenn wätterfuerer habent sich ouch inn rättenn nit borgenn, trostswys
fürzegebenn, sy söllint sich, das sy die ferdinandisch pündtniß hynuß geben mueßen, nit
bekümberen laßenn, dann wellicher stund man welle, möge man die mit dem könig
Ferdinando wol widerumb uffrichten.
Unnd derglychen sind unzalbar anzoygungen, daruß man lichtlich zuo eym teyl zuo
erwägen hab, das die Fünff Ordt dises ungetrüwenn hanndels nit alleyn mittwyssennd,
sunder ouch teylhafft sind.
Zum annderen, diewyl Märgksittich offentlich dem von Müß umb knecht hat
umbschlachenn unnd sy offenntlich der österrychischenn lannden unnd herrschafftenn
angehörige unnderthanen on alles schüchen annemmen unnd hynweg fueren lassenn,
darzuo edel unnd unedel, so vom huß Österrich belechnet unnd demselbenn verpflicht,
inn eym offenen veldzug mit im inns lampartisch birg durch plätz unnd klusen, yetzgemeltem
huß Österrysch zuogehörig, gefuert, ouch er selbs sampt sinem sun Wolffdiettrichen
mit geschwornnen amptlüten deß huses Österrych inn den vogtyen Bregenntz
unnd Pludentz one weren unnd wännden aller regimenten stragks fürsich gefarenn
unnd zogen, wer welt dann nit verstan, das diser schwärer angryff, grussamer todschlag
und ungewarneter überfal den biderwen Pündtern begegnet, uß vorbeträttenem [S. 3]
radt unnd anschlag ungezwyfelt zuo verderbung aller anhänngeren göttlichs worts beschechenn
unnd fürgenommen syge.

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Dann wo söllich grymm, uneerlich fürnemmen nit uß söllichen argwilligenn pratickenn
gefloßenn unnd iren urhab genommen, unnd eynicherley erbarkeyt, gotsvorcht
oder liebe unnd erhaltung gemeynen fridens inn allenn regimenten, ouch inn herrenn
selbs, so were nit müglich dann das yetzgemelte herren unnd regiment eyn söllichen
mortlichenn, schanndtlichen hanndel selbs unnderstuendint ze straffenn, unnd dise
mordtliche todtschleger allenn menntschenn zuo eym vorbild by der wurtzenn ußzerüttenn.
Zum dryttenn, so wir durch ettlich unnser Eydtgnossenn unnd cristennlich mittburger
unnd annderßwohar bericht, das sich die keyserischenn regiment allennthalben mit
ußziechenn, rüstung der zuosätzen unnd profiand inn den anstossennden plätzenn verwarend,
so ist ye guot ze sechenn, das diß alles eyn angeleyt spil unnd lanngtrachteter
päpstischer anschlag unnd uffsatz, darzuo unns inn keynen weg aso zuozesechen unnd
stillzesitzenn unnd grösserer gefaar zuo erwarttenn, sunder wol zuo bedennckenn ist, wie
wir disenn gefaaren mit tapferen angriffen unnd vorteylenn begegnind.
[S. 4] Das aber der uffsatz unnd grundtlich zuo merckenn, das es nit alleyn uber die
biderwenn Pündter erdacht syge, laßt sich daruß lychtlich verstann, diewyl dem keyser
(wie man weißt) zuo Ougspurg von den gelerttenn geradtenn, das er keyn empörung wider
die stett deß cristennlichenn burgrechtens gestattenn sölle, dann dardurch der
meerteyl stettenn im rych unnd demnach die landtschafftenn zuo unns fallen wurdint,
söllichs zuo verhuettenn, so ist gewisslich durch der bäpstischenn und keyserischen vorbeträttenen
ratt diser schimpff inn disem winckel anzefachenn angeschlagenn wordenn
uß nachvolgennden ursachenn:
Fürs erst, so das Fältlyn schnell überrumplet, werde das eyn grossenn schrägkenn
bringenn.
Fürs annder, so werde alles vermögenn an eyn ruch ordt, da cöstlich ze liggenn
unnd schwär ze kriegenn ist, verwändt unnd mögint wir allda keyn länge verharrenn.
Dann, züchind wir mit wenig, so sygennt die Spanier geschwynd unnd geschickt
gnuog unns zuo überlisten; züche man dann mit grossem züg, so sige es zuo diser zyt unlydenlich
von der grossenn türung wegen unnd möge der groß züg inn diser enge nützit
schaffenn noch zuo fächtenn kommenn.
Fürs dritt, das man unns, so dem evangelio anhängig, damit trännen unnd zwispaltig
machen, also das man nit sagen mög, es syge fürnemmlich deß gotsworts, sunder
annderer sachen halb, so das gotswort nützit beruerind, da yettlichs teyl vermeynen wellen,
dem annderen keyn hilff ze thuon schuldig sin etc.
[S. 5] Ob aber yemandt vermeynen, wir soltind also stillsitzen unnd unns inn wyttere
angryff nit begebenn etc., da ist zuo bedencken, das diser angriff im Fältlin alleyn
darumb beschechen, das unnser farläßigkeyt den key[serische]n so bekannt, das sy vermeynend
gewiss ze sin, an wellichem end wir angriffen, da werdint wir genöttet unnd
wol alsbald mit unwillenn hinziechenn unnd sunst alle sachenn an allenn ordtenn unangriffenn
stillstan lassenn, dardurch aller bäpstischer anhang inn allem tütschem land
gefristet, dann so keyn empörung im tütsch land dann durch unns werden mag, so sind
sy versichert, so wir ye zuo empörung verursachet, wir werdint alles trangs stillstan, alleyn

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im weltsch lannd weeren unnd wytter nit gryffenn. Daruß wirt volgen, wo wir
sunst nützit darzuo thättind, das die bischöf unnd äpt für unnd für sölliche stuck anrichtenn,
damit sy allweg uffrecht belyben unnd wir mit der harr abgetribenn, dann
diewyl sy uffrecht, wurdint sy unns uß irem überschwänngklichen guot eewigclich
unruewigen unnd dörffend sich die armen lüt inn aller tütscher nacion nit wyder sy setzenn,
daruß wol abzuonemmen, wie lanng söllichs inn unnserem vermögenn were unnd
ob nit unnsere vorderen alle sachen mit zyttlicher fürderung unnd behändigkeyt erobert
habint.
Unnd diewyl dann unnser Eydtgnossen von ländern sich offennlich vernemmen
lassend, das sy den frommen Pündteren nit zuozüchenn wellennt, sunder unnsere fygennt
ire fründ nennet unnd sich viler fürstenn unnd herren trosts und zuosagungen
beruemend, dardurch wol abzuonemen, inn was willenns unnd pratick sy gegenn uns
stand, so wirt von unvermydenlichen nötten sin, unnser trachtung dahyn ze richten, das
hierinn nit gefyret noch unnsern fygenden vertrüwt oder der vorteyl gelaßenn, sunder
alle sachenn unnd was gefaar unnd schaden unns hieruß, wo wir unnsere fygend ruewig
unnd erstarcken [S. 6] liessind, erwachsenn möchte, mit allem ernnst uff zuokünfftigem
tag erwegenn werdint unnd man gewalt habe, tapfere anschleg ze thuon, die zuo ußtrag
der sach diennstlich unnd nit uff zertrieffennde uffzüg gerichtet sygennt.
Was aber für radtschleg anzuonemmen unnd wo oder wie die sach wytter
anzuogryffenn syge, darvon wirt man uff künfftigem tag, doch alles uff widerhynndersichbringen
eynannder guettlich vernemmen, alleyn das man yetz mit gewalt verfaßt
syge umb eynen stattlichen angriff radtschleg ze thuon unnd sich mitteynannder ze besprechen,
wie wo inn was gstalt unnd an wellichen enden der beschechenn sölle; was
aber der innerlichen radt unnd anschlegen ist noch zemelden nit von nöten.