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Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte

Portrait Judith Engeler

Judith Engeler, Dr. theol.

  • Oberassistentin IRG
  • Habilitandin
Anschrift
Theologisches Seminar, Kirchgasse 9, 8001 Zürich
Raumbezeichnung
KIR 217

Vita

geb. 1990  
2009-2016 Studium der Theologie mit Masterabschluss, Universität Zürich
2016/2017 Vertretung als Institutsassistentin am IRG
2017-2021 Doktorandin am IRG
2017-2021 Studienfachberaterin Theologie
01-06/2021 Stipendiatin am Institut für Europäische Geschichte, Mainz
04/2022 Promotion im Bereich Schweizerische Reformationsgeschichte mit dem Thema "Das Erste Helvetische Bekenntnis von 1536. Die Schweizer Protestanten zwischen Bekenntnis und Bündnis"
04/2023 erhält den J. F. Gerhard Goeters-Preis der Gesellschaft für die Geschichte des reformierten Protestantismus
seit 01/2024 Oberassistentin am IRG

Forschungsschwerpunkte

  • Karl Rudolf Hagenbach
  • Schweizer Kirchengeschichte im 19. Jahrhundert

Habilitationsprojekt

Arbeitstitel

"Karl Rudolf Hagenbach – ein Vermittler im 19. Jahrhundert"

Überblick

Im Zentrum des Habilitationsprojekts steht der Basler Theologe Karl Rudolf Hagenbach (1801-1874). Er war nicht nur Theologieprofessor an der Universität Basel, Autor diverser theologischer Grundlagenwerke, Kirchenhistoriker und Politiker, sondern wurde von Zeitgenossen auch als das "Haupt der Vermittlungstheologie in der Schweiz" bezeichnet. Hintergrund dafür sind die politischen Umwälzungen des 19. Jahrhunderts: Bevor 1848 der Schweizer Bundesstaat gegründet wurde, kam es mit dem Sonderbundskrieg zu einer konfessionell bedingten militärischen Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Kantonen. Aber auch nachher blieb das Thema "Religion" präsent: In den ab 1848 gegründeten Landeskirchen wurden Konflikte zwischen Liberalen und Konservativen ausgetragen; und die Vermittlungstheologie versuchte, in den Richtungskämpfen zu vermitteln.

In einer Biografie über den kirchenpolitisch engagierten Vermittlungstheologen Hagenbach lassen sich die kirchengeschichtlichen Herausforderungen der Mitte des 19. Jahrhunderts beleuchten. Entlang seines facettenreichen Lebens ist es möglich, die wichtigsten politischen, sozialgeschichtlichen und theologischen Fragestellungen, welche die Schweiz in jener Phase beschäftigten, nachzuzeichnen.

Publikationen

Bücher

  • Dass das Blut der heiligen Wunden mich durchgehet alle Stunden. Frauen und ihre Lektüre im Pietismus, hg. von Jan-Andrea Bernhard und Judith Engeler, Zürich 2019.
  • Das Erste Helvetische Bekenntnis von 1536. Die Schweizer Protestanten zwischen Bekenntnis und Bündnis, Zürich 2023.

Artikel

  • Theologen im Austausch. Das Netzwerk hinter dem Ersten Helvetischen Bekenntnis, in: Die Zürcher Reformation in Europa. Beiträge der Tagung des Instituts für Schweizerische Reformationsgeschichte, 6.–8. Februar 2019 in Zürich, hg. von Ariane Albisser und Peter Opitz, Zürich 2021 [ZBRG 29], 317-333.
  • Zwischen Polemik und Dialog. Heinrich Bullinger und die Frage der Abendmahlskonkordie, in: Apologie, Polemik, Dialog. Religionsgespräche in der Christentumsgeschichte und in der Religionsgeschichte, hg. von Mariano Delgado, Gregor Emmenegger und Volker Leppin, Basel/Stuttgart 2021, 307-322.
  • Bekenntnis oder Bündnis? Die Confessio Helvetica Prior von 1536; in: Bekenntnis im Konflikt. Streitgeschichten im reformierten Protestantismus. Vorträge der 12. Internationalen Emder Tagung zur Geschichte des reformierten Protestantismus, hg. von Thomas K. Kuhn und Hans-Georg Ulrichs, Göttingen 2020 (Emder Beiträge zum reformierten Protestantismus 18), 24-40.
  • Orte des Protestantismus. Zürich, in: Enzyklopädie der Neuzeit Online [geändert 2020]. Link zur Enzyklopädie
  • Zürich, in: Europa Reformata. Reformationsstädte Europas und ihre Reformatoren, hg. von Michael Welker, Michael Beintker und Albert de Lange, Leipzig 2016, 487-496 [zus. mit Peter Opitz].
  • Verschiedene kleinere Beiträge in: Orte der Reformation. Zürich, hg. von Käthi Koenig-Siegrist und Peter Opitz, Zürich 2016.

Rezensionen

  • Matthias Senn, Geschichte der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde zum Grossmünster Zürich 1833-2018, Zürich 2021, in: Zwingliana. Beiträge zur Geschichte des Protestantismus in der Schweiz und seiner Ausstrahlung, hg. von Ariane Albisser und Peter Opitz, Bd. 49, Zürich 2022, 196-200.
  • Rainer Henrich und René Specht (Hg.), Johann Conrad Ulmer (1519–1600). Vollender der Reformation in Schaffhausen, Zürich 2020, in: Zwingliana. Beiträge zur Geschichte des Protestantismus in der Schweiz und seiner Ausstrahlung, hg. von Ariane Albisser, Christian Moser und Peter Opitz, Bd. 48, Zürich 2021, 222-225.
  • Matthias Neugebauer, Ulrich Zwinglis Ethik. Stationen - Grundlagen - Konkretionen, Zürich 2017, in: Zwingliana. Beiträge zur Geschichte des Protestantismus in der Schweiz und seiner Ausstrahlung, hg. von Gergely Csukás, Christian Moser und Peter Opitz, Bd. 47, Zürich 2020, 246-250.
  • Amy Nelson Burnett, Emidio Campi et al. (Hg.), Die schweizerische Reformation. Ein Handbuch, Zürich 2017, in: Theologische Revue 115,1 (2019), 22-23.

Mitarbeit

  • Zwingli lesen – zentrale Texte des Zürcher Reformators in heutigem Deutsch, hg. von Peter Opitz und Ernst Saxer, Zürich 2018.

Publikationen auf ZORA (Zurich Open Repository and Archive)

Link

Weiterführende Informationen

Wir gratulieren! Judith Engeler ist Preisträgerin

J. F. Gerhard Goeters-Preis der Gesellschaft für die Geschichte des reformierten Protestantismus

Seit 2001 vergibt die Gesellschaft alle zwei Jahre den J. F. Gerhard Goeters-Preis für eine hervorragende deutschsprachige Dissertation oder Habilitation zu einem Thema der Geschichte des reformierten Protestantismus.

Unsere ehemalige Doktorandin und Mitarbeiterin, jetzt assoziierte Forscherin Judith Engeler ist die diesjährige Preisträgerin des Preises. Wir gratulieren ihr ganz herzlich!

Das Erste Helvetische Bekenntnis von 1536. Die Schweizer Protestanten zwischen Bekenntnis und Bündnis

Das Erste Helvetische Bekenntnis von 1536 ist die erste gemeinsame Bekenntnisschrift der reformierten deutschsprachigen Eidgenossenschaft. Es wurde nicht von einem Einzelnen verfasst, sondern von den damals massgeblichen protestantischen Theologen im Schweizer und südwestdeutschen Raum. Die Studie beleuchtet den Inhalt und Abfassung der Confessio Helvetica Prior und ordnet sie in die politische und theologische Entwicklung der reformierten Orte seit dem Zweiten Kappelerkrieg ein. Mit der sorgfältigen Analyse von Korrespondenz und theologischen Schriften aus den 1520er- und 1530er-Jahren zeichnet Judith Engeler ein umfassendes Bild der politischen und theologischen Diskurse in der Schweizer Reformation.

Buch von Judith Engeler: "Dass das Blut der heiligen Wunden mich durchgehet alle Stunden"

"Dass das Blut der heiligen Wunden mich durchgehet alle Stunden". Frauen und ihre Lektüre im Pietismus

Hg. von Jan-Andrea Bernhard und Judith Engeler

Welche Texte haben die Frauen im frühen Pietismus gelesen oder gar selbst geschrieben? Wie wurde mit den Texten umgegangen? Die Kenntnisse über die religiöse und schulische Bildung der Frauen im Ancien Régime sind rudimentär. Die Autorinnen und Autoren gehen deshalb der Frage nach, welche Stellung Frauen des 17. und 18. Jahrhunderts im religiösen Bildungsbereich hatten. Die Auseinandersetzung mit Frauen vor allem aus dem Umkreis des Pietismus offenbart eindrücklich, dass Frauen grosse Bedeutung für die religiöse Bildung, die zeitgenössische Frömmigkeit und die Lesefertigkeit hatten: Sie haben, viel mehr als bislang bekannt, religiöse Bücher besessen und gelesen oder gar selbst geschrieben.