Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte

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Predigtworte zu den Soldverträgen mit dem Ausland

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Huldreich Zwinglis sämtliche Werke, vol. 1 (Berlin: Schwetschke, 1905) (Corpus Reformatorum 88)


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Was Zwingli zuo disen zyten geprediget.
Zwingli prediget diser zyt häfftig wider das gälltnemmen; sagt, wie es
ein fromme Eydgnoschafft zertrennen und ummkeren wurde. Er redt ouch
wider die vereinigungen mitt fürsten und herren, welche, wenn sy gemacht,
achtete ein yeder biderman, was zuogesagt, söllte ouch gehallten werden.
Dorumm sölle man in kein vereinigungen gan, und wenn gott einem volck
hälffe uß vereinigungen, sölle man sich davor hueten und nitt widerum yngan,
dann sy kostind vil bluots. Und ich wölt, sprach er, der Zwingli, das man
durch des bapsts vereinigung ein loch gestochen und dem botten uff den
ruggen gäben hätte heym zuo tragen. Er redt ouch das: Ueber ein thierfräsigen
wolff stürmpte man und den wolffen, die lüth verderbind, wölle nieman rächt
werren. Sy tragind billich rote huet und mäntel; dann schütte man sy, so
fallind duggaten und kronen herus; winde man sy, so ründt dines suns,
bruoders, vatters und guoten fründts bluot herus. In summa, wiewol Zwinglin
von ettlichen zuogelegt ward, das er dem bapstszug ettwas glimpffet und sich
von Keyserischen uffstifften lassen, ists doch kundtbar war, das er kein ding
me geschullten und gewert hat. So warend die Bäpstischen nitt so wol
an imm, noch er an inen, das sy vil vertruwten gesprächen mit einandren
hieltend.