Deprecated: Function create_function() is deprecated in /mnt/ftp/irg/public_html/static/zwingli-briefe/pmwiki.php on line 499

Deprecated: Function create_function() is deprecated in /mnt/ftp/irg/public_html/static/zwingli-briefe/pmwiki.php on line 499
Huldrych Zwingli Briefe - 361

Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte

361

<< Nr. 360 | Index | Nr. 362 >> 

Absender: Zwingli

Empfänger: Mülhausen

Ort: Zürich
Datierung: 2 II 1525

Vorlage: Huldreich Zwinglis sämtliche Werke, vol. 8 (Leipzig: Heinsius, 1914) (Corpus Reformatorum 95), 297-298




--297--

Gnad und frid von gott. fromme, fürsichtige, ersame, gnädige,
günstige, lieben herren Eydgnossen und in gott brueder.
Es ist an aller heligen tag verganges xxiiijgosten iars zuo üns,
Leon Juden und mir, komen: die ersamen Niclaus Lienhart und
Clara Brüstlin, und muntlich ouch schrifftlich anzeigt, wie zuo inn, Ni=
claus Lienhart, etwas ansprächig sye von einer Agnes Huglerin,
welche ansprach er aber gloubhafftiklich mit herren pfarrers zuo Rufach
kundtschafft abgestellt hatt, wiewol wir den nit erkennend, sunder siner
gschrifft gloubt habend, ouch das sy sin sye, us der ursach, das, wo imm
nit also, der fürbringend nit üns sunder sich selbs versuorte, und so ir ee=
bruch, ouch fry ledig ufsagen beder teilen hieinn beschehen, habend wir
ermessen, das des genanten Niclausen halb ghein irrtuom ist, sich mit
einem andren eewyb ze vermählen. Zum andren habend sy anzeigung
bracht von dem ersamen wolgelerten Niclausen Prugner, üwrem und
ünserem geliebten arbeiter im evangelio Christi, wie Clara Brüstlin
einen eeman gehabt, der sich mit unmas des lebens uud bywonung, ouch
offnem eebruch zum dickren mal so unerberlich gehalten, das genante

--298--

Clara sich billich von imm sündren hett und mit einem andren versechen,
so verr es dozemal nit ze vil ergerlich gewesen, gemögen; welche kund=
schafft wir für tür gnuog geacht, darumb das er by üch offenlich und
trülich lert. Und habend nach allem möglichen flyß, damit schand der
unkünscheit, ouch daby die verergernus verhuet wurde, ir fürtragen für
war ggeben und angenomen, und empfolhen, das sy verergernus ver=
hueten wellind, die wir nun wol hand vermerckt mögen hingelegt werden,
so Niclaus Prugner des handels bericht, und zuoletst Johannsen
Pfyffer, Leons hellffer, empfolhen, das er sy zemengeben nach offnem
verkünden und mit eim kundschafftbrieff bewaren sölle; das er alles mit
flys geton hat, als noch sin sigelti oder bitschafft samt siner eignen hand=
gschrifft von imm und üns erkennt wirt, wiewol kleinfueger wys: er hatt
nit große sigel. Hierumb, gnädige, günstige, lieben herren, gebend wir
mit ünser beder bitschafft (dann wir ouch nit größere sigel habend) der
handlung kundschafft, bittende und vermanende, ir wellind alle sach imm
besten vernemen; dann wir hierinn nüßid us frävel, sunder nach götlichem
wort us liebe, die conscienßen ze entledigen, alle ding geton habend.
Geben zuo Zürich M.D.XXV. am andren tag februarii.
Uwer ersamen wysheit
Petschaft
Leo Juds und Zwinglis.
williger Huldrych Zuingli,
deß dis min handgschrifft ist.
Den frommen, fürsichtigen, ersamen, wysen burgermeister und großem
radt zuo Mülhusen, sinen gnädigen, günstigen, lieben herren und in gott
bruederen.