Deprecated: Function create_function() is deprecated in /mnt/ftp/irg/public_html/static/zwingli-briefe/pmwiki.php on line 499

Deprecated: Function create_function() is deprecated in /mnt/ftp/irg/public_html/static/zwingli-briefe/pmwiki.php on line 499
Huldrych Zwingli Briefe - 526

Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte

526

<< Nr. 525 | Index | Nr. 527 >> 

Absender: Nithart, Barbara

Empfänger: Zwingli

Ort: (Ulm?) (Konstanz?)
Datierung: 13 IX 1526

Vorlage: Huldreich Zwinglis sämtliche Werke, vol. 8 (Leipzig: Heinsius, 1914) (Corpus Reformatorum 95), 711-714




--711--

Min frindlich gruotz zuo befor, lieber her.
Ich las uich wisen, das ich ain jungen sun da zuo Zuirich han zuo
studirend, hans Nithart, ist itz im 19 jar, hand mir von jugad uf dar=

--712--

zuo zogen, kostend dalenmer fil, und bit uich umb gotes wilen, das ir mich
wisen lasend, wig er sich halt im studiren, ob er flis darzuo hab und suft
wig er ain wandel hab, und ob es wer, das er las und ful wer im stu=
diren und nit flis zur letzgen het und nur dem dantz und den metzen
nach wet lofen, unnuitz wet sin mit klaider, den er nuind machen sol on
min wilen und wisen, bit ich uich umb Criftes unfers behalders wilen,
das ir yn ver hand nemend und in ernschlichen straufend, och sym schul=
maistder sagend, das ern redlich nacher nem und straufe und im uf erde=
rich nuind machen las, weder klaider noch zechgelt; den was er im uiber
wuchengeld geb, wil ich gar nit zalen. Higmit schick ich eg ain brief von
minn vetder Dyg Nithard; wil mich duncken, es fig von hanfen wegen
an uich, zur farend, wig er sich hald, doch waisis nit; den hilt er fech wol
und recht, het flis zuom studiren, so hulfends im, das fuirzuofarend, das er
wol glerd wurd und och fuir möcht kun; den dig Nithart ain stiftung
darzuo hand, wel studiren mugend und's och thond, nit unnuitz arfunden
wird, sog wurdends im helfen; wog er aber unnuitz arfunden wurd, wig
ob staut, so detend's iren hand fun im, nit ainlain sig, den j θ beser
söd sin; den im och fon mir werda soed. Lugtd er den, wig er se

--713--

arneren wet, do hetend wir umb verruocht, er fötes nimerd mer ad ogen
kun, wog er sich nit recht halt. Ich han noch iij fuin unerzogen, dena
muos ich och helfen, ich kans nit im als anhencke. Wen er sig nit halten
wil, das er der Nithart guilt fechig ist, so sol er mich fuir kain muotder
mer ansprechen; den wil ich se numen sin. Ich bin inen zuo lieb onen
man bliben; das wil ich och numen asen lon von sind wegen, und ob
sach wer, das er fich flisig im studiren und in grist delicher zucht nach uiwer
strauf hilt und nuitz arfunden wurd, so bit uich ufs alerhöcheft, das
ich uich bitda kan, desglich min bruoder hans Kupferschmid, laid uich
eben as fast biden als ich, das ir in straufend und im dan ain guot
word verlichend gen fruinden der Nithart, damit er gfirderd wurd und
von kinds wefen uf triben hat. Wog er in dem nit flisig wil sin, sog
ist er zuo gros, das man ninerzuo mer gschickt ist zuo lerend; den zuom stu=
diren hat er alwegs driben, und wog er da nit flis wil han, so lat man
(in) an [!] hailloser tropf fin, git im's zuo trefend; wig er se dan wis zuo
nered, das thuig er; mir werdend in dan frig faren lon. Ich bit uich,
das ir ain uffechen uf in habend, was doch an im zuo zuiched sig: ist
naiswas guots hinderm, so gend im ain guot word gen Nithart, damit
er gevirderd werd; wil er den nit fin selbs frind fin, so han ich das min
thon. Damit sig got in gnaden mit is allen.
Datem uff haylgen kruitzabend im 1526.
Sagend uich selb, uiwer ersamen lieben husfrowe von mim lieben
bruoder und mir fil gruitz und guots. Ich wil im uibers dischgeld nund
mer gin den blose notdurft mit alen dingen. Wog mir felichs umb
uich mit sampt der gantza fruindschaft kuindend verdinen, das wetend
mir doch gern thon. Barbel Nithart.
Ob sach wer, das uich fuir guot anfech, das er zuo Zuirich möcht
fuirfaren, daf er nit anderschman hin muist und ir in fuirdernus ad

--714--

Nithard gebend und mir's darnach an uich möchtend han, das ir in an
tisch annemed zuo verdinged, das er im fuirchda muist, und in waidlich
straf ded; den es ift ain junger bub, er was? weder zuo haldend noch lend
und toerft asen ains, der in in hirter strauf het, bis vernuft bas kem.
Wen er den als in straf wer, so zwiflad mir nit dran, er wurd flisig fin;
ich wais wol, was hinder im ist. Möcht uiwer wirde yn alfen von boefem
zichen, wig ain gros wolgfalen ir got detend! Wig mir dan sölichs nur
umb uich und dig uiwera verdinen kuindend, das wer es doch ain grose
froed zuo thoend.
Dem hochgelerde maister Ulrich Zwingle zuo Zuirich,
minem lieben heren.