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Huldrych Zwingli Briefe - 753

Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte

753

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Absender: (Steiger), (Heinrich)

Empfänger: Zwingli

Ort: (Lichtensteig)
Datierung: 27 VIII (1528)

Vorlage: Huldreich Zwinglis sämtliche Werke, vol. 9 (Leipzig: Heinsius, 1925) (Corpus Reformatorum 96), 534-536




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Gnad und frid von got etc. Liebster her und fründ
Es hatt sich uff nächst Suntag vergangen begeben, das wir von
Liechtenstaig ain gemaind gehept, die ǒch acht tag darvor bim aid poften
ist, und anvangs der landvogt ain lange red inzogen, wie sich der handel
dero von Schwitz halb verloffen, unß wellen schrecken, damit wir in der

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aptgötery [!] pliben, und das also gerǎtten. In dem ainr grett, das man
zuo allererst ratschlagen, wer mindren und meren, ob die hindersäßen, so
bi unß in der stat sitzen, das ǒch tuon; darumb der schulthaiß ǒch gefragt
bim aid. Also ist grǎtten zuo ainem tail, uff der ewangelischen siten: dwil
sy den gemainen lantaid mit unß geschworn, übel und guotz mit unß liden,
in dem handel, ob man über unß zogen, lib und guot mueßen wagen, ǒch
an ainr lantzgemaind glich wol als wir zuo meren, und diß den glǒben
und die er gottes und nit das burgerrecht, unser alme nach gueter be=
treffen, dz sy ǒch dann wol mit unß mindren und meren mögen etc. Und
uff der andren siten: das sy nit meren, dwil sy nit burger, und vor nie
beschechen sige. Also ist unsers das mer worden. Und als dasselbig
beschechen, sy mit ain andren geratschlagt, von unß uß der ratstuben
gangen. Also wir den waibel zuo inen geschickt (dann der landvogt und
schulthaiß bi inen gwesen), sy zuo unß wider inher ze komen, und ob sy
nit komen, wellen wir ratschlagen, dwil doch die gmaind vom schulthaißen
und ratt angeschlagen und unß bin aiden potten, sy desselbigen ermant,
und ob sy nit komen, wir nichtz dester minder handlen. Uff das, was
sy den hindersaßen trüwt, sy uns recht potten. Uff das wir grett wie
vor: wellen inen darby ainß rechten sin, wo es billich. Uff das der
landvogt baiden partyen frid gegen ain andren potten. Und darauf des
rättig worden, alles danen tuon, wie ir, üwer und unser lieb heren von
Zürich. Also der lantvogt darzuo getǎn, dz min her von Sant Gallen
ain brief geschickt, darinn unß bim aid potten: dwil sy recht fürgeschlagen
und frid gmacht, der sachalb still ze ständ. Also nichtz dester minder

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haben die, so von der gmaind darzuo verordnet, götzen und alter uß der
kilchen getan, am Zinstag und an der Mitwuch frue, der landvogt aber
sövil vermögen, dz sy im zwen botten zuogeben zuo mim heren, umb recht
anzuorueffen, darzuo ze helffen. Wie es ergan, mag ich nit wüßen; sind
nach nit umbher komen. Ist aber wol zuo bedencken, er min her werd
nit firen, die von Schwitz anrueffen; dan dwil es by unß überhin ist uff
den trost, so mine heren Zürich unß geben, die im underampt werden
nachin varen etc. Darumb wellen so wol tuon, mine heren von unsert=
wegen umb hilf und rǎtt pitten; dann wir werden weder zuo Schwitz
nach vor mim hern rechten, sonder, ob es grechtet werden, recht für
unser heren Zürich, Bern oder Sant Gallen, sover an mir ist, für=
schlagen. Darumb tuond alweg das best, als wir wüßen. Wäry vilicht
guot, das mine heren mim heren schriben, der dingen ruewig ze sind. Aber
was ir ratten das best sin, bevolhent es disem botten; ist ain geschickter
mann ewangelis halb und sünst ǒch von unser gmaind uoszogen.
Hiemit bewar üch und unß got.
Datum Donstag nach Bartholomei.
φ.
Ist mir ǒch von der gmaind befolchen, üch ze schriben, das best
ze tuond.
An maister Uolrichen Zwingly, minem liepsten hern und fründ.