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Absender: Zwingli

Empfänger: Winterthur, Schultheiss und Rat

Ort: Zürich
Datierung: 1 VI 1523

Vorlage: Huldreich Zwinglis sämtliche Werke, vol. 8 (Leipzig: Heinsius, 1914) (Corpus Reformatorum 95), 78-79

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Sine gehorsame dienst und alles guotes zevor, frommen, fürsichtigen,
ersamen, wysen herren.
Es langt an mich meister Heinrich Lüti, der etliche iar har ge=
meiner kilchen Zürich zum Großen münster und mir trülich und
erlich gedient hatt, ich sölle imm siner frommen redlichen diensten kund=
schafft vor üch, minen gnädigen lieben herren, geben, der hoffnung, die
werde im vor üwer wysheit fürderlich sin. Hierumb sye dero ze wüssen,
das der beruert meister Heinrych züchtiklich, frommklich, erlich, ernst=
lich, flyßlich vorgemelter kilchen und mir gedient hatt, deß ich imm kund=
schafft lieber geben wil weder verschwygen vor allen menschen. Ob ouch
demnach üwer ersam wysheit nit vermeinte geschmächt sin mit minem
schlechten gebett, wäre gar min ernstliche begird, das üwer wysheit im
das versehen üwer predicatur, die iar ir die nit verlyhen werdend, zuo=
stellen wölte; dann er ein wolberedter, züchtiger, wolggründter in der

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gschrift priester ist, von dem ir, als ich wol von imm verheißen mag,
alles guoten und eren warten sind, ob gott wil. Er hatt sich ouch vor
eim ersamen radt miner gnädigen herren von Zürich etlicher ungeschickter
reden mit warer unschuld entschlagen, das fölchs, ob got wil, by üch
imm nit nachteil bringen wirdt. Hiemit sind gott bevolhen und ver=
zyhend minem frävel, mit demm ich üch hab gdören bittende anvallen,
und wo ich mit minen armen diensten üch möchte willfaren, schaffend und
gebietend.
Geben Zürich, ersten tags Junii MCCCCCxxiij.
Huldrych Zuingli
üwer wysheit allzyt
williger
manu mea propria.
Den fürsichtigen, erfamen, wysen schuldheißen und radt zuo Wintertur,
sinen gnädigen, günstigen herren.