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Absender: Tschudi, Ludwig

Empfänger: Zwingli

Ort: Glarus
Datierung: 16 VII 1523

Vorlage: Huldreich Zwinglis sämtliche Werke, vol. 8 (Leipzig: Heinsius, 1914) (Corpus Reformatorum 95), 95-96

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Wolgelerter, sonders günstyger her! Myn wyllyg dienst und alles guotz.
Um ersten sag ich üwer lieb grossen danck der zuoschickung mir ge=
tan; erbiett mich, sölchs zuo vordienen. - Wytter, fürgeliepter her, so hatt
mir heymlich meister Valentin anzeygt, ir sygend nytt bericht der
anschleg zuo Bern gemacht. Ift die meynung: wo man üch in der

--96--

Eygnoschafftt begryffen könt, fencklichen anzuonemen. Thuon ich üch
guotter meynyg zuo wüssen; hab ouch. Petter, mynen bruoder, der ursach
halb zuocz üch wellen schicken; aber wan ir lust habend, zuocz uns gan
Glarus spatzieren, mögend ir unsertthalb uf mich hin ficher und frö=
lichen thun. Wytter ist in unserem ratt anbracht, das uf dem tag zuo
Baden angesechen was, die ewangelysch leren oder die meynyg vor=
bietten und mytt sampt anderen Eygnossen abzuostellen; des wir uns
doch nytt haben wellen beladen. Wirtt unser antwurtt fin: wir habend
selsorger und syen guotter hoffnyg, sy gebend uns die warheytt für, wie
wol myn vetter, amman Tschudy, ouch ander, mytt grussamem ge=
schrey darwyder wuettend. Doch hoff ich, es söl bald besser by uns
werden. Ir habend ouch wol thon, üwer meynyg denen erenlütten zuo=
geschickt. Bin ouch willens, Petter, myn bruoder, in kurtzem zuocz üch
spatzieren schicken und üch wytters unsers weffens zuo berichten. Darumb
ich üch ietzt nytt wytter schrib, dan ich ein guotter Kryst funden werden
sol myns gloubens halb, ob schon die werch blöd find. Und well üch
gott bestätten und behalten.
Dattum Glarus, Donstag nach sant Margreta anno 1523.
Uwer willyger Luduig Tschudi.
Myn pytt, das der brief abweg geton werd.
Dem hǒchgelertten herren, herren Uolrichen Zuingli,
verkünder des wortt gottz yn der statt Zürich.