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Absender: Trüllerey, Barbara

Empfänger: Zwingli

Ort: Schännis
Datierung: 24 II 1524

Vorlage: Huldreich Zwinglis sämtliche Werke, vol. 8 (Leipzig: Heinsius, 1914) (Corpus Reformatorum 95), 154-155

--154--

Min früntlich gruocz und alles guocz, mit erbietung aller eerren, lieber
maister Uorich.
Ich danck üch gar hoch und früntlich üwer flichsikayt [!], die ir an
dem münchli erzieget [!] hant, den ich und min vetter, der dođter,zuo üch
geschicket. Witter, lieber maister Uorich, ist min ger an üch, in üch
lassen befolen sin den knaben umb gottes willen und um minen willen,
und wo ich semlich und uoch grössers gegen üch und die üwcren künde
verdienen, das welt ich zuo aller zit von herczen gern tuon, und das mit
ganczem fliß etc. Das ir mir schriebend von j müt kernen, das wil ich
von herczen gern nachlaßen und haissent üch geben ammen Stierli.
Und was ich dem knaben witter kan behulfen sin, das wil ich alweg
gern tuon mit guottem willen, damit daß er werd ain biderman, als ich
hoff durch gocz gnad, daß er werd.

--155--

Nit mer uff diser zit, sunder die gnad gottes sig allweg mit üch und
allen rechtschaffenen Christen. Und bit üch, daß ir uoch got für mich bit=
tentt [!] wellend, daß er mich stercke in dem hailgen ewangelio, daß ich
durch die göttlichen gnad und barmherczigkait zuokummen mug und gewisen
werd den rechden weg, nach miner sel hail und aller menschen.
Dattum ze Schennis uff sant Mattis tag im jar xxiiij jar.
Babara [!] epttissin
ze Schennis.
Min herczlieber maister Uorich, ich bit üch gar früntlich mit großer
demüttikait, daß ir mich [!] doch wellend schriben ain klaine uslegung über
das wort, wie der ewangelist redt [Matth. 20. 16, 22. 14]: vill sindt be=
ruoffet, und wenig sint userwelt.
Dem erwirdigen gaischlichen und wolgelertten herren maister Uorich
Zwingli, des hailgen goczwort bredikant der loblichen stat Zürich.