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Absender: Mai, Claudius

Empfänger: Zwingli

Ort: Bern
Datierung: 21 XII 1525

Vorlage: Huldreich Zwinglis sämtliche Werke, vol. 8 (Leipzig: Heinsius, 1914) (Corpus Reformatorum 95), 466-467

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Min altzitt willig dienst etc.
Wißt, lieber her und guotter fründ, üwer briff, so ir mir nun zwey
mal gschriben hand, hab ich verstanden. Mins bruoders halb, der hatt
genomen unsers statschribers Niclauß Schallers seligen frouwen, und
danck üch uff das höchst der mue und arbeitt, so ir gehept hand; wo wir
das all können verdienen, sollend ir unß willig finden. Der andern hendel
halb, hoff ich, werdt sich alles wol schigken; der anfang ist guot. So ver=
sich ich mich, üwer herren, so hie gewessen find, unser lieben Eidgnossen,
sigen ouch wol abgefergett, als sy üch sagen werden, und haben gsächen
den willen, so man zuo einer erlichen statt von Zürich treitt, in hoffnung,

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die früntschafft werde sich meren zwüschen unß von tag ze tag. Üwer
botten habend wol gsächen, wes willens der merteil noch hie by unß sind.
Min herren rätt und burger habend unsern her Berchtold uff frittag
vergangen uff ein nüws bestätt zuo bredigen. Man suocht fil rencken, in
zuo vertriben; aber ich hoff zuo gott, wirde nütt beschächen. Den keyser=
schen und lantvogt ist ir ding gemacht, alß üch min wirtt, sagen
wirtt; dem hab ich 's von mund gsagt. Wo ir mir witter schriben willend,
so thuond das by gwisser botschaff [!], und das mir die briff gewiß wirde.
Darmitt verliche üch gott der her gsuntheitt, das ir sinen götlichen willen
mögend verbringen.
Geschriben zuo Bern, uff donstag vor Wienachten 1525.
Üwer altzitt williger Claude Mey.
Meister Uorich Zwingly, sinem lieben und guotten fründ zuo Zürich.