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Absender: Tremp, Leonhard

Empfänger: Zwingli

Ort: Bern
Datierung: (Ende III 1526)

Vorlage: Huldreich Zwinglis sämtliche Werke, vol. 8 (Leipzig: Heinsius, 1914) (Corpus Reformatorum 95), 547-548

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Min früntlichen gruos und alles guoz zuofor etc.
Min lieber her und schwager, ich lan üch wüssen, das ünsry boten
iez ab dem tag von Luzern komen sind, und ist sölicher tag fast von der
Genferen wegen gesin. Und als ich vernim, so hand die Eyggnossen
unsren boten kleiny er anthan, und insunders so ist es äben den recht
schuldigen beschechen. Ulso wärdend unser Eyggnossen gan Bern
komen, und wend uns von dem burgrechten manen, so wir mit denen
von Ienf gemacht hand; des meng biderman in unser stat fast übel
zuofriden ist. Und so fil ich hören, so wirt man ein mal tütsch mit inen
reden und inen sagen: wänn wir muesen tuon, was sy wellend, so muessind
sy uns bald ein fogt geben etc. Demnach so hät mir ein biderman ge=

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sagt, wie unser Eyggnossen uf dem tag beschlossen und abgeret habind,
das ir gan Baden muessind uf ein bestimpten tag, und da werdy der
Murrner mit üch distpandieren; und ist daby geret, üwery lantlüt
wellind üch darzuo halten, das ir söllichs muessind tuon. Da sag ich also
darzuo: wann das war ist, so huetend üch by lib und läben, das ir nit
gan Baden komind; denn es würdy kein gleit an üch nit gehalten, und
das weis ich. Darumb so huetend üch: der Murner, der läckersbuob, ist
zuo Luzern ofenlich an der kanzel gestanden und hät mit luter stim und
uffgehaptem arm geret: Zwingly, ich sag dir ab an lib und an guot
und wil dich underichten [!], das du ein verfuerer des armen Kristenvolck
bist etc.
Ich wirden bald witer andry mär vernämen; deren wil ich üch be=
richten, sobald mir müglichen ist.
Nit me denn: gott syg mit üch.
Geben zuo Bern.
Ich welty gern, das ir mir ein abschrift der dryen mandat, so ir
mir anzöugt hand, zuoschicktind, wenn es müglich wäry etc.
Gruesend mir üwry lieby husfrouwen und bürgermeister Rösten
und all guot Kristen.
An Meister Ulrich Zwingly.