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Huldrych Zwingli Briefe - 475

Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte

475

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Absender: Mangolt, Gregor

Empfänger: Zwingli

Ort: Konstanz
Datierung: 5 V 1526

Vorlage: Huldreich Zwinglis sämtliche Werke, vol. 8 (Leipzig: Heinsius, 1914) (Corpus Reformatorum 95), 581-584




--581--

Dominus tecum.
Ich fueg üch guoter mainung ze wissen, das ich morndigs des' tags,
als ich nechst von üch bin abgschaiden, doctor fabern das buechli zuo=
gschickt hab, welches er mit vergifftem schmollen empfangen und gesagt
hat: das ist recht - und mir lassen durch siner diener ainen grossen
danck sagen, das ich im sin buechli so zitlich und trüwlich zuobring, und
sich daby embotten, wo er mir dienen künde, wölle er's trülich thuon, söll
ich mich zuo im versehen. Es hat mir och derselbig sin diener dozmal
viij buechli abkofft und des wichbischoffs diener iiij.

--582--

Item so wüssend och, das faber wider üwer erst buochli gesch,
och dasselbig ettlichen zuo lesen und nachmals in den truck gen Tübigen [!]
geben hat, und ietz mit hilff siner mittgsellen och uff üwer antwurt re=
pliciert, sicherer hoffnung, er wöll all üwer schriben umstürtzen.
Item es fröwend sich vil guotter frommer lüt, das ir der fer=
dinandischen practick so guot wissen und also den schalck und untrüw
fabers und Eckens durch üwer schriben enteckt haben; dann dieselbigen
wol wüssend, was für ain spil underm schin ainer disputation angefangen
worden wer. Aber wyr achten uß dem, das ir vom füchsli schribend,
ir tragind des handels guott wüssen, syend och deßhalb daran, das man
zuo Stein ain flyssig uffsehen hab.
Item uff mittwoch nechstverschinen hat der bischoff sin bottschaft
(under denen och Faber gewesen) für ain ersamen rat gesandt und lassen
reden, wie er, angesehen die grossen zwispältigkait diser zit, ettlich treffen=
lich glert lüt zuosamen beschriben hab, sich mit aim gesprech zuo Baden
zuo veraingen, und soverr es inen von Costanz nit ain undienst sye, wöll
er verordnen, das sich dieselbigen allhie zuo Costanz versamlind und da=
selbs den abschid von im empfahind. Als sy nun ußtretten und wider
für rat beruefft sind, habend sy diser mainung antwurt empfangen: wie
ain ersamer rat ain sonder groß wolgefallen ab disem siner gnaden fur=
nemen empfangen hab, sye och kainswegs wider sy, das sich die gelerten
allhie zuo Costentz versamlind, sonder so sy harkomen werdind, söll mans
anzaigen; werdind sy die herren erlich halten mit schenckung, wie sich
dann gebür. Aber ains sige ir ernstlich bitt, das die gelerten mit iren
predicanten ein früntlich gesprech halten wöllind, diewil sy doch darumb
zuosamen komen werdind, das sy ain ainhelligkait machen wöllind under
den zwispeltigen predigern. Also nach sölchem ist die bottschafft hingangen,
söllich mainung dem bischoff fürgehalten; daruff aber nochmals nichtz ge=

--583--

antwurt. Uß dem ettlich abnemend: ee er das gesprech werd lassen für=
gon, er werd ee kainen gelerten in die statt lassen.
Item es ist uns gwüsslich zuogeschriben, das der pundt zuo Saltzburg
800 fuoßknecht und 200 raissig verlorn hab; das ist och by uns ain
gmain gschray.
Item es ist die sag by uns, und och zuogeschriben, das der Türck
durchs under Osterland heruff brech und bis über Kren [!] und Kern=
ten komen sy und von dannen vil tusat menschen hinweg gfuert.
Item uff hüt ist her Fritzen von Aimes diener heruff von
Ingelstat kommen, hat gesagt, das im doctor Eck hab zuogemuotet, das
er ain tag verziech: wölle er mit im von Ingelstat bis gen Costantz
riten; welches er im hat abgschlagen. Als er nun ettlich mil von
Ingelstat komen ist, sind im zwen glert menner uß Saxen uff dem
weg entkomen, habend gesagt, sy wellend gen Costantz riten. Und als
ettlich mainend, so ist es Bock Empser.
Item uff hüt sampstag sind die sechs predicanten vor rat gewesen
und uffs höchst angelangt, das sy mit dem bischoff verschaffend, damit

--584--

ain sprech gehalten werd zwischet inen und bruoder fiendsellig, in
gegenwürtigkait der glerten, die harkommen hinacht und morn, und
was sy inn bishar gezigen habind, wöllind sy och nochmals thuon vor
allen gelerten. Daruff ist inen kain entliche antwurt geben, aber ver=
haissen, das an inen nichtz söll abgen. Also mögen wir nit wüssen, was
gehandlet werde, etc.
In yl.
Gregor Mangolt.
Huldricho Zuinglio episcopo Tigurino.