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Absender: Zwingli

Empfänger: Biel, Rat

Ort: Zürich
Datierung: 11 IV 1528

Vorlage: Huldreich Zwinglis sämtliche Werke, vol. 9 (Leipzig: Heinsius, 1925) (Corpus Reformatorum 96), 422-423

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Gnad und frid von gott bevor, fromm, fürsichtig, ersam, wys, lieb
herren.
Das ir, nachdem und üch gott die ougen ufgetan, das ir sin evange=
lium ansehen mögend, (darum wir imm ewigen danck sagend) nach ge=
lerten, trüwen und frommen dieneren des worts stellend, ist hoch ze
ruemen. Und als Georgius Stähelin durch etwas anleitung by üch

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gewesen und erhört, ietz wiederum zuo üch kumpt, hab ich nit mögen
laßen, inn üwer ersamgkeit bas in erkantnuß ze bringen. Darum ver=
nemend also: Er ist eins frommen, redlichen mannes sun, ist banermeister
in der March, unsern Eydgnoßen von Schwytz zuogehörig. Ist etwan
min helffer gewesen und sich vast wol gehalten, wol gelert, wol beredt
latin und tütsch, züchtigs wandels und lebens, vorus wǎr und ernsthaft
und in allen dingen redlich. Ist nit hargeloffen, sunder ietz vil jar pfarrer
zuo Winingen gewesen und da mit großer standhafte und dapfergheit
trülich gelert und alle gevaren überharret. Ir werdend mit im seer wol
versorget. Diss min schryben und brichten wellind im besten verston;
dann ir mich zuo beden teilen wol werdt bedunckend, das ir zuo eim als
die ufwachsenden imm evangelio wol versorgt werdind, und zuom andren,
das er trüwe kundschaft, die er wol verdient hatt, von mir brächt, von
welchem er zuo bischofflichem ampt kumen ist. Hierum nent er üwer er=
samgheit gelegen, inn anzuonemen, sol die wüßen, gheinen fäl an imm tuon
wirt. Und was ich dero gedienen kan mit allem vermögen, schaffe und
gebiete. Und sye got mit üch allen und mere üich syn liebe und glouben,
das ir und wir alle ding nach sinem willen volbringend. Amen.
Geben XI. tags Aprellens 1528 z' Zürich.
Üwer wysheit allzyt guotwilliger
Huldrych Zuingli.
Den ersamen und wysen, magistrat und gantzen radt zuo Biel,
sinen günstigen, lieben herren.