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Absender: Kölbiner, Ulrich

Empfänger: Zwingli

Ort: (Appenzell)
Datierung: (Ende VII/Anfang VIII 1528)

Vorlage: Huldreich Zwinglis sämtliche Werke, vol. 9 (Leipzig: Heinsius, 1925) (Corpus Reformatorum 96), 519-520

--519--

Gnad und frid vonn gott unserm fatter und dem herenn Jhesu
Cristo.
Wiffend, lieben günstigen herenn unnd bruoder in Cristo, das wir
ain erwelten bredigkanten in unserm lantd zuo Tragen [!], herr Boläg
Amstain habend, der dz wart des herenn gar trülich ferkünt. Der
ferkünt des wart gotz in unserm landt an der letzy, die da stost an das
Rintal. Da kumpt grossy welt zuosamen, die da turstig send nach sim
wart. Nun hǎt der jetzig nüw fogt, Bǎlly Under der halten von
Schwitz, ain knecht und brief geschickt an Sant Maria Magtelenen

--520--

abend unnd min heren gar treffenlich und hoch ermanett, das sy den
bredikanten welend abstelen, mit fil worten, nüt not ze schriben; dan er
müge sölichs nit erliden; dan es gang uss dem Rintal ain grossy mängy
folck an die bredig. Da ist em nit ferwiliget warden und em jetz zemal
abgeschlagen untz an ain grosen rǎt, und man well da luogenn, wie man
der sach witer tuon well. Wir send aber in hoffnong, em werd nüt gelingen.
Da send wir in gtͧem fertruwenn zuo got und üch, trüwen lieben
Aydgnossenn vonn Zürch, ir werdend den armen beschwärten pfogteten[!]
lüten in etlich weg ze hilf komenn. Söliches haben wir üch in ainer
trüwenn mänunng nit ferhalten. Den brief sol lesen der burgermäster
Rösch und mäster Uorich Zwingly, und wer inenn geliebt. Jetz nüt
me dan: Gott mery uns den globen, dén wir uss unser selbs blödigkait
nit ferműgend etc.
Don mir Uoli Kl̋biner und ander űwer trűw mitbruoder zuo
Appenzel.
Diser brieff gehőrt ma̋ster Uorichen Zwinglin in sin hand.